Brunsbütteler Hafenbetrieb übernimmt die Federführung im Forschungsprojekt „UniPort 4.0“. Brunsbüttel Ports erforscht im Elbehafen innovative Hafentechnologie und rüstet sich für die Zukunft. Digitalisierung bietet deutschen Universalhäfen große Chancen. Mitarbeiter stehen weiterhin im Mittelpunkt – enge Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Westküste.
Brunsbüttel Ports hat gemeinsam mit weiteren Partnern den Förderzuschlag für das digitale Forschungsprojekt „UniPort 4.0“ erhalten, das im Rahmen des Förderprogramms für Innovative Hafentechnologie (IHATEC) vom Bundesverkehrsministerium gefördert wird. Brunsbüttel Ports wird die Federführung des Forschungsprojektes übernehmen, das am 1. April 2019 in Form eines Verbundvorhabens mit weiteren Hafenstandorten und Forschungseinrichtungen in Norddeutschland startet. Die Laufzeit des Forschungsprojektes beträgt 34 Monate.
Das Bundesverkehrsministerium unterstützt im Rahmen des Förderprogramms IHATEC bestimmte forschungs- und anwendungsorientierte Einzel- oder Verbundprojekte zur Entwicklung oder Anpassung innovativer Hafentechnik. Gefördert werden dabei digitale Technologien, die den deutschen See- und Binnenhäfen helfen, ihre Logistikketten zu verbessern und neue Möglichkeiten in den Bereichen Umschlag, Transport und Vernetzung zu erschließen.
Ziel des Forschungsprojektes „UniPort 4.0“ ist es, die Digitalisierung in Universalhäfen weiter voranzutreiben. Während die Digitalisierung in den Containerhäfen durch die Standardisierung durch den Container zügig voranschreitet, ist das Kerngeschäft im Universalhafen der Umgang mit verschiedensten Stückgütern, Massengütern, massenhaften Stückgütern und Flüssiggütern. Die Abläufe in einem Universalhafen sind bei ständig wechselnden Gütern, Produktgrößen und -gewichten anspruchsvoll zu planen. Die Digitalisierung kann dabei unterstützen, die Prozesse in Universalhäfen weiter zu optimieren.
Brunsbüttel Ports wird insbesondere mit den beiden Partnern Fachhochschule Westküste und INPLAN zusammenarbeiten. Mit dem Forschungsprojekt beabsichtigt Brunsbüttel Ports die Massengutlogistik und die Güterströme im Elbehafen weiter zu digitalisieren und die Prozesse auf dem Terminal zu optimieren. Die forschungsleitende Vision ist es, mit Hilfe des Vorhabens die weitere Digitalisierung im Elbehafen voranzutreiben, um so die notwendigen Voraussetzungen für die Steuerung, Überwachung und Optimierung relevanter Hafen- und Lagerprozesse zu schaffen.
„Wir freuen uns sehr über die Förderung unseres Forschungsprojektes „UniPort 4.0“ durch das BMVI. Die Digitalisierung im Bereich der deutschen Universalhäfen steht noch in einem frühen Stadium und bietet viele Potenziale, die Prozesse im Handling von ständig wechselnden Gütern zu optimieren. Mit unserem Verbundvorhaben möchten wir dazu beitragen, die großen Chancen der Digitalisierung auch für Universalhäfen nutzbar zu machen. Die Digitalisierung bietet vielseitige Wettbewerbsvorteile wie zum Beispiel höhere Flexibilität, schnellere Durchlaufzeiten, erhöhte Kapazitäten bei geringeren Kosten und die Möglichkeit, die steigenden jährlichen Umschlagmengen besser bedienen zu können. Mit dem Forschungsprojekt rüsten wir uns für die Zukunft“, sagt Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group.
Im Vordergrund steht neben den digitalen Prozessen vor allem der Mitarbeiter, der auch in der Digitalisierung weiterhin eine sehr wichtige Rolle einnehmen wird. „Wir werden deshalb sehr eng mit dem Westküsteninstitut für Personalmanagement der Fachhochschule Westküste zusammenarbeiten, um unsere Mitarbeiter/-innen und ihre Bedürfnisse sehr eng in unser Forschungsprojekt einzubinden. Wir freuen uns, dass wir mit der Fachhochschule Westküste eine Forschungseinrichtung aus der Region an Bord haben!“, so Schnabel. Zur Begleitung und Sicherstellung der technologischen Innovationen soll unter Beteiligung der Mitarbeiter ein Change-Prozess initiiert und ein Schulungsprogramm zur Förderung der digitalen Kompetenzen entwickelt werden. Besonderer Wert wird außerdem auf die Erforschung der Mensch-Maschine-Schnittstelle gelegt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die digitalen Prozesse und die dazugehörigen Systeme ergonomisch gestaltet und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sind.
„Die Digitalisierung ist keine Naturgewalt, die über uns kommt, sondern ein Prozess, der von den Menschen gestaltet werden kann und gestaltet werden muss – und genau das tun wir in diesem Projekt“, so Prof. Tim Warszta vom Westküsteninstitut für Personalmanagement der Fachhochschule Westküste.
An dem Forschungsprojekt „UniPort 4.0“ beteiligen sich folgende Partner: die Brunsbüttel Ports GmbH, das Fraunhofer IGD, die HANSAPORT Hafenbetriebsgesellschaft MBH, die INPLAN GmbH, die Rostocker Fracht- und Fischereihafen GmbH, das Westküsteninstitut für Personalmanagement (WinHR) der FH Westküste sowie die Seehafen Wismar GmbH.
„Als Präsidiumsmitglied des Zentralverbandes der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) freue ich mich, dass das Förderprogramm IHATEC, für das sich der ZDS eingesetzt hat, nun Früchte trägt“, so Schnabel abschließend.