Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH (SCHRAMM Group) wurde beim Branchentreffen der Logistik am Freitag in Hamburg im Rahmen einer festlichen Gala vor 350 Gästen mit dem DVZ LEO Award 2011 in der Kategorie "Zukunftsmacher", u.a. als "Motor von Hafenallianzen" ausgezeichnet.
LEO steht für Logistics Excellence Optimization und für einen Preis, den die Deutsche Verkehrs- und Logistik Zeitung (DVZ) ausschreibt. Im Unterschied zu anderen Branchenpreisen wird der LEO nicht für erfolgreiche Logistikprojekte vergeben, sondern laut DVZ an überragende Persönlichkeiten der Branche in Deutschland. Der Preis wird jährlich in fünf Kategorien verliehen.
Die Kriterien der DVZ für die Auszeichnung "Zukunftsmacher" lauteten wie folgt:
Dieser Preis ist für Unternehmer, Manager und Wissenschaftler gedacht, die über den Tellerrand des Tagesgeschäftes hinausblicken. Sie wirtschaften nicht von Quartal zu Quartal, sondern steigern den Unternehmenswert langfristig. Dabei setzen Sie auf Innovationen in der Technik, bei den Geschäftsprozessen und ihren Produkten. Ihr Wissen um die Bedeutung eines langfristigen Unternehmenserfolges führt zu einem überzeugenden Engagement in Sachen Nachhaltigkeit. Ihre Personalpolitik gestalten die Zukunftsmacher mit Hilfe von Investitionen in die Aus- und Weiterbildung. Als Wissenschaftler bringen sie Zukunftstechnologien der Logistik nach vorne und stärken dadurch den Standort.
Einige Auszüge aus der DVZ Laudatio :
In der bundesdeutschen Seehafenlandschaft werden die kleineren Standorte häufig übersehen oder als nicht für große Logistikaufgaben adäquat angesehen. Schnabel will sich mit diesem Status nicht abfinden und steuert gegen – als Motor bei der Bildung regionaler Allianzen an der Küste. Die Häfen von Glückstadt und Brunsbüttel führte er in die Hafenkooperation Unterelbe. Zusammen mit Hamburg, Stade und Cuxhaven sollen Synergien im Umschlaggeschäft erzielt und die Planungen und Marketingarbeit besser abgestimmt werden. Dabei hat der Marathonmann (Bestzeit: 2:39 Std.) eine private Hafengruppe im Rücken, die es auch in der Krise (2009) geschafft hat, ihren Umschlag um 3,7 Prozent auf 9,9 Mio. t zu steigern.
Mit der Bildung von Allianzen ist es für kleinere Hafenstandorte nicht getan. Sie müssen eigene Stärken herausarbeiten und erfolgversprechende Nischen suchen. Für die Häfen an der Nordseeküste ist eine solche Nische ohne Zweifel die Logistik für die geplanten Offshore-Windparks in der Nordsee. Schnabel hat erkannt, dass die zahlreichen kleineren Häfen an der schleswig-holsteinischen Westküste nur mit einem gemeinsamen Konzept ihren Teil am Windkraft-Boom einfordern können. Das Hafenkonzept "Offshore Nordsee Schleswig-Holstein" brachte der gebürtige Berliner als Mitinitiator und Motor entscheidend voran. Dieses Konzept weist den beteiligten Häfen gemäß ihren Stärken Rollen als möglicher Standort für das Assembling der Großkomponenten, Versorgungs- oder Reaktionshäfen zu – und definiert eine enge Vernetzung.
In seinen Dankesworten freute sich Frank Schnabel sehr und ganz besonders über die Auszeichnung eines Vertreters aus dem Mittelstand, denn auch kleinere Unternehmen erbringen oft ebenso große kreative Leistungen wie große Unternehmen oder Institute. Der Blick über den regionalen und fachlichen Tellerrand hinaus gehört bei Frank Schnabel zum alltäglichen Handeln. Er wird weiterhin daran arbeiten, Unternehmen und Interessen überregional zu vernetzen, und der LEO Award motiviert ihn auf diesem Weg weiter zu machen.